Vortrag: Zur Geschichte und Aktualität des Rechtsterrorismus in der BRD

8 Jahre nach dem Auffliegen des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) und 4 Monate nach dem Mord an Walter Lübcke, ist immer noch wenig über die Geschichte und Struktur des Rechtsterrorismus in Deutschland bekannt. Die geringe Bereitschaft der Sicherheitsbehörden, die politischen Motive des rechten Terrors anzuerkennen, ist schockierend, der schnelle mediale Abklang zu dieser Thematik äußerst beunruhigend.

Ein Blick auf die Entwicklungslinien des Rechtsterrorismus ist wichtig, um zu verstehen, dass dieser schon seit den 1960er Jahren in der BRD immer wieder Konjunktur hatte. Der Vortrag beschreibt die Radikalisierung der Neonaziszene seit den späten 1960ern und die ersten Höhepunkte der Gewalt Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre.

Die Referent_innen nehmen außerdem eine aktuelle Einschätzung der rechtsterroristischen Gefahr vor und bilanzieren den Umgang der Sicherheitsbehörden mit Gruppierungen wie „Combat 18“.

Welche Konsequenzen sollten Antifaschist_innen daraus ziehen? Diese und andere Fragen wollen wir diskutieren.

Referent_innen:
Dr. Barbara Manthe, Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus und Neonazismus (FORENA) an der Hochschule Düsseldorf, aktuelles Forschungsprojekt über „Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland. 1970 – 1990.
Hendrik Puls, Ruhr-Universität Bochum, Nachwuchsforschungsgruppe 020 („Rechtsextreme Gewaltdelinquenz und Praxis der Strafverfolgung“) der Hans-Böckler-Stiftung.

Mittwoch, 30. Oktober 2019, 19.30 Uhr, Bürgerzentrum Alte Feuerwach